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Auf dem Weg?

Vielleicht liege ich auch völlig falsch, aber ich habe das Gefühl, Anna ist auf dem Weg. Die letzten 2 Wochen ging alles ziemlich schnell. Anna ist immer weniger präsent im Hier und Jetzt. Wenn wir am Morgen aufgestanden sind, dann verbringt sie den Vormittag mehr oder weniger vor sich hindösend im Rollstuhl am Küchentisch. Das Frühstück dauert lange und wenn sie den Kaffeebecher in der Hand hat, muss man aufpassen, dass sie nicht einschläft. Gesprächen kann sie nur noch kurze Zeit folgen, abgesehen von den Momenten, wo sie völlig klar zu sein scheint. Nach 2 bis 3 Stunden geht es zurück ins Bett. Wir haben jetzt einen „Aufzug“ bekommen, mit dem wir sie aus dem Rollstuhl ins Bett heben können. Das ist noch ungewohnt, wird die Sache aber sicher erleichtern, wenn man Routine hat und schont meinen Rücken. Gegen 15 Uhr steht sie dann wieder auf, weiß aber, wenn sie lange tieft und fest geschlafen hat, nicht, welche Tageszeit es ist und wundert sich dann, dass sie kein Frühstück, sondern Kuchen etc. bekommt. Mitunter verlangt sie auch vehement nach ihrem Frühstück und dann bekommt sie das natürlich auch. Zwischen 17 und 18 Uhr legen wir sie dann aufs Sofa, wo sie sich erneut ausruht, bevor es dann an das ziemlich langwierige Abendessen geht. Danach ist sie so müde, dass sie meist direkt ins Bett muss. Lesen oder Fernsehschauen interessieren sie nicht mehr.

Herbstzeit.

Nun sind wir seit 2 Wochen aus dem sonnigen und waren Kreta zurück und hier hat nun richtig der Herbst Einzug gehalten. In den Nächten wird es empfindlich kalt, Eis musste ich auch schon von der Autoscheibe kratzen, die Blätter wirbeln umher und bald sind die Äste kahl. Es ist eben Herbst.
Die Rückreise verlief ganz gut und war nicht so anstrengend für Anna wie die Hinreise. Zum Glück hatten wir ja auch nur einen Zwischenstopp in Amsterdam. Unser Haus war in fantastischem Zustand und unsere Tiere hätten es auch noch problemlos länger mit unseren fantastischen „Haussittern“ Claudia und Erika ausgehalten. Vielen, vielen, dank, dass Ihr hier alles so toll behütet und versorgt habt!

Kreta.

Wir haben es geschafft und sind endlich wieder auf der Insel des Lichtes.
Die Hinreise war sehr anstrengend für Anna. Wir wurden am Freitag um 8 Uhr zum Flughafen gebracht, flogen dann von Kristiansand nach Kopenhagen, von Kopenhagen nach Amsterdam und schließlich von Amsterdam nach Heraklion.

Der Abstieg…

2005 hat unsere gemeinsame Reise begonnen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, den gleichen Schritt zu finden (Anna war für mich einfach zu schnell), gelang es uns dann doch sehr bald im Gleichmaß nebeneinanderher zu gehen. Erstaunlich schnell haben wir die ersten Gipfel erreicht, die verschiedenen Aussichten genossen, bei Hindernissen hat mal der Eine, dann der Andre geschoben oder gezogen, so dass wir immer gemeinsam dorthin kamen, wo wir wollten. Welch ein Glück, welch ein Geschenk!

Annas Sommergedanken…

Liebe Freunde, auch dieses Mal wieder spüre ich die Kraft der guten Wünsche von Euch, so bleibe ich meist optimistisch, kann das Ende noch nicht spüren, auch wenn meine Kräfte mal mehr, mal weniger, bergab gehen. Besonders nervt die Wackeligkeit der Beine (also insgesamt schlechte Balance) und mein linker Arm – der gehorcht mir seit der Hirn-OP vor Weihnachten nicht mehr gut und das hindert Tippen, verlangsamt das Stricken usw. Auch Schmuck herstellen ist oft eine Herausforderung und ich hoffe, dass wird nicht so schnell – oder überhaupt nicht schlimmer – denn das nervt! Und ich muss ja bekanntlich immer etwas tun!

Sommer = schlechte Nachrichten.

Leider kommen wir im schönen Sommer mit schlechten Nachrichten. Eigentlich so wie jedes Jahr seit wir in Norwegen sind. Immer zu Beginn, oder kurz vor Beginn der Sommerferien, passiert etwas.
Anna hatte in den letzten Wochen leichte Ausfälle im linken Arm, d.h. er fing an unmotiviert zu zittern oder gehorchte nicht richtig. Also haben wir im Krankenhaus angerufen und die Epilepsiemedizin erhöht. Natürlich wurde sofort ein neues MRT bestellt, was dann auch schnell gemacht wurde. Gestern bekamen wir nun das niederschmetternde Ergebnis mitgeteilt. Das Glioblastom ist schon wieder zurück. Es wächst an den Rändern, wo es herausoperiert wurde, und ein Stück nach innen – was immer das auch heißen mag. Auf jeden Fall lässt es sich nicht mehr operieren und eine Bestrahlung ist aufgrund der Dosen, die Anna bereits bekommen hat, auch nicht mehr möglich.

Der Mai ist gekommen…

Da sind wir wieder. Zunächst das Wichtigste: Annas MRT war ohne Befund und beim CT haben sie zwei leicht vergrößerte Lymphknoten gefunden, die aber wohl keinerlei Anlass zur Besorgnis darstellen, zumal Anna weiterhin Chemo-Tabletten nimmt. Das Ergebnis des MRT war wirklich eine gute Nachricht und so hoffen wir sehr darauf, einen Sommer ohne Schreckensmeldungen erleben zu dürfen.

Geimpft!

Zunächst einmal wünschen wir Euch allen eine friedvolle und gemütliche Osterzeit. Lasst Euch nicht unterkriegen und genießt die Tage im (zugegebenermaßen eingeschränkten) Kreis der Familie.
Hier haben auch die Osterferien begonnen, allerdings geht es dann schon direkt am Dienstag nach Ostern wieder los. Wir genießen die Zeit und den Frühling, der auch hier, nachdem es völlig unnötigerweise noch einmal kräftig geschneit hatte, langsam Einzug hält. Wir hatten ein paar wunderschöne warme Tage, und hoffen nun darauf, dass die Ferien nicht völlig verregnen, obwohl die Natur hier die Feuchtigkeit schon wieder gebrauchen kann.

Frühlingssehnsucht

Die Rekonvalenz von der Gehirntumor-Op dauert viel länger als das letzte Mal. Was durchaus auch daran liegt das ich im Unterschied zum letzten Mal, trainieren muss. Es mangelt nicht an lieben HIlfsangeboten z.B. von einer Freundin die sogar Neuro-Fysioterapeutin ist, sondern an meiner Trägheit! Und die Fatique, eine bekannte „Nebenwirkung“ der Kreps-Terapie, hat mich gut im Griff.

Rekonvaleszenz

Es ist Winter, zwar haben wir kaum Schnee, aber der Fjord ist zugefroren und am Wochenende kommen die Eisfischer und die ersten Motorräder sind auch schon wieder übers Eis geflitzt. Die Schule geht ihren normalen Gang, kein Mundschutz und da unsere Klassen so klein sind, müssen wir diese auch nicht teilen.