September 24, 2023

Hier um die Ecke....

Fie Flößerrinne in Vennesla.

Anita.

Vollmond.

 

Ein neues Kapitel.


Wie versprochen, hier die Fortsetzung des letzten Eintrags.
Das Leben geht seltsame Wege und wenn man am wenigsten vorbereitet ist, dann geschehen die schönsten Dinge.
Wie geschrieben, auf Kreta hatte ich mit dem alten Kapitel abgeschlossen, die Trauer und den Schmerz zurückgelassen, bereit etwas Neues zu beginnen. Gewissheit, das ich mit der Vergangenheit fertig war erlangt. Anna für all die fantastischen Jahre gedankt und ihr Zeichen gelesen, weiter zu ziehen.
Auf der Rückreise von Oslo, bei einer Ladepause, klickte plötzlich eine Nachricht auf meinem Handy auf. Eine wunderschöne Frau hatte mir in einer App geschrieben, ja so funktioniert Dating heute… wir haben weiter geschrieben und bereits nach ein paar Tagen haben wir uns das erste Mal getroffen. Kaffe auf dem Steg. Nach 2 Stunden fuhr sie wieder nach Hause und ich glaubte, das war es. Ich fand sie sehr nett, sympathisch und wunderschön. Ich habe nun mit Dating wirklich keine Erfahrung, schließlich ist es fast 20 Jahre her, dass ich das letzte Mal in einer solchen Situation war und Anna war von Beginn an sehr direkt und wusste was sie wollte… Alles sehr aufregend und spannend. Wir haben weiter geschrieben, aber erstmal fuhr sie in den Urlaub und bei mir war das Haus war mit Besuch gefüllt. Schließlich habe ich den Mut aufgebracht, sie nach einem „offiziellen“ Date zu fragen und sie hat „ja“ gesagt. Mein Gott war das Aufregend und ich war froh, dass Besuch da war, der mir mit Rat und Tat zur Seite stehen konnte. Das nächste Treffen fand dann unter den achtsamen und liebevollen Blicken von Günther und Eckhard statt. Schon seltsam jemanden kennenzulernen, wenn man Besuch hat. Die beiden waren die diskretesten und freundlichsten Bedienungen die man sich vorstellen konnte und wir haben im Garten gesessen und am Abend gegrillt. Beim nächsten Treffen war dann Thorben mit Familie da, und Anita (so heißt sie) hatte ihren Vater zu Besuch, so dass sie nicht nur gleich meine besten Freunde, sondern ich auch ihren Vater kennenlernen durfte. Vielleicht war es ganz gut, dass die ganze Zeit liebe Menschen um uns herum waren. Man lernt sich anders kennen, wenn man nicht nur Zeit hat, sich aufeinander zu konzentrieren und man lernt über den Anderen. Es war sehr schön und aufregend und alles ging ganz langsam vonstatten. Ich habe sie dann auch besucht und wir haben immer mehr voneinander erfahren. Als dann die Besuche vorbei waren, hatten wir erstmals richtig Zeit für uns und wir waren uns beide sehr sicher, dass es sich bei uns nicht nur um einen flüchtigen Flirt handelt. Es war schön, dass wir Zeit hatten uns zu begegnen und nichts irgendwie schnell und oberflächlich vonstatten ging.
Seit dem 11. August sind wir nun zusammen und ich schwebe auf Wolke 7. Wir reden viel über das, was uns beiden in unserem Leben passiert ist und wir sind so glücklich, dass alle, denen wir es erzählt haben, einfach froh für uns sind. Wir können uns nicht so oft sehen, obwohl eine Entfernung von 70 km für norwegische Verhältnisse nun wirklich gerade mal ein Katzensprung ist. Aber wir haben unterschiedliche Arbeitszeiten, Anita arbeitet oft auch am Wochenende und so müssen wir Zeit finden, die wir zusammen verbringen können. Aber in den Herbstferien werden wir zusammen verreisen und 6 Tage für uns haben. Es ist lange her, dass ich mich so sehr auf Ferien gefreut habe…
Wenn ich jetzt an Annas Boot stehe, dann kann ich sie förmlich „endlich“ sagen hören. Anna hat sich so sehr gewünscht, dass es mir bald wieder gut geht und ich weiß, dass sie mit Freude mein Glück verfolgt. Meine Aufregung, meine Unsicherheit, über all das hat sie sicherlich herzlich gelacht.
Es ist ein neues Leben, zum ertsen Mal wirklich unbeschwert hier in Norwegen. Unternehmungen, gemeinsame Wanderungen usw., alles das ist neu für mich hier. Die Plätze besuchen, die alle Gäste hier schon erkundet haben und die ich alleine nicht aufsuchen wollte.Das Land erkunden - all das war vorher nicht in dieser Weise möglich. Ich bin einfach unendlich dankbar das wir uns getroffen haben und bin bis über beide Ohren verliebt. Auch das habe ich mir nicht vorstellen können nach Annas Tod, aber das Leben ist freundlich und gibt mir eine neue Chance. Danke an das Leben, das Schicksal und an Anita, dass sie mich „gewählt“ hat, den etwas verschrobenen Waldorflehrer in Norwegen. Da sie selbst aus Polen kommt, allerdings schon seit 2004 in Norwegen ist, kennt sie jedenfalls die Herausforderungen als Auswanderer und die Tücken die einem das Leben hier als Ausländer so stellt und die Eigenheiten der Norweger, die man nur als „Ausländer“ bewusst so erlebt.
Jetzt wartet noch eine Woche Schule, und dann sind FERIEN.
Ich hoffe, dass uns Eure guten Wünsche begleiten und lasse bald wieder von mir/uns hören!
Liebe Grüße
Euer

Tim

PS: Mehr Bilder von "uns" gibt es dann bein nächsten Mal 🙂

9 Comments on “

  1. Ach wie schön! In die dunkle Jahreszeit zu gehen, während es in deinem Herzen wieder hell wird. Ich freue mich für dich! Was sind schon 70 Kilometer für einen, der zum Klassenspiel seiner ehemaligen Klasse mal eben fast 1500 Kilometer gefahren ist….

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