Nun soll er endlich kommen, der Frühling. Jedenfalls ist die Wettervorhersage sehr hoffnungsvoll. Nach dem kältesten März seit 25 Jahren ist es nun endlich etwas wärmer geworden. Die Schneeglöckchen haben den Garten geschmückt und nun beginnt es an allen Ecken und Enden zu sprießen. Endlich!
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Eigentlich sollte es jetzt Frühling sein, jedenfalls sehnen sich alle danach! Nachdem es im Februar schon schön warm war (ok, ungewöhnlich für diesen Monat hier), mit Temperaturen von bis zu 20 Grad in der Sonne, ist es dann letzte Woche wieder richtig kalt geworden. Nächte mit -10 Grad und obwohl die Sonne schon wärmt, steigen die Temperaturen tagsüber auch kaum über 2 bis 3 Grad. Wenn dann noch etwas Wind dazu kommt ist es echt ungemütlich.
Nun hat das Schicksal doch wieder zugeschlagen, nachdem sich eigentlich alles ganz positiv entwickelte. Gestern habe ich Muffin verloren, er musste eingeschläfert werden und ist jetzt bei Anna.
Da bin ich auf der Rückfahrt und wie angedeutet, habe ich Zeit und Muße etwas zu schreiben.
Schön war es in Deutschland, obgleich ich mein Haus und die Katzen vermisst habe. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Schashagen mit leckerem Abendessen bin ich am Eis-Katastrophentag nach Marburg gefahren. War aber alles nicht so schlimm, die Autobahnen waren gestreut und dank der ganzen Warnmeldungen war auch wenig Verkehr. Ich habe mich bei meiner Mutter und Jörg in Niederweimar einquartiert und es war wunderbar mal wieder da zu sein.
Da sitze ich endlich mal wieder auf der Fähre auf dem Weg nach Deutschland und habe Zeit zu schreiben.
Wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, ist Annas Grabstein endlich an seinem Platz. Nachdem Titia ihn mitgenommen und in Schashagen abgeliefert hatte, ging es ganz schnell. Ich finde, er ist wunderschön geworden. So bunt und so anders, als all die anderen Grabsteine. So ganz Anna. Ich glaube, sie freut sich sehr darüber, einen Stein aus Ålefjær zu haben, ein Stückchen Norwegen in Deutschland, ein Stückchen norwegischer Fels für Anna. Jetzt kann im Frühling dann das Grab mit vielen bunten Blumen bepflanzt werden. Samen aus unserem Garten habe ich auch gesammelt. Mal sehen, ob die dort in Norddeutschland gedeihen. Es ist noch einmal wie der Abschluss eines Kapitels… .
Heute ist es genau 1 Jahr her, dass ich die letzten Worte mit Anna gewechselt habe. Danach war sie nicht mehr ansprechbar, bis sie am 18.November von uns gegangen ist. Es ist nicht einfach für mich zurzeit. Erst Annas Geburtstag am 18. Oktober und jetzt naht ihr erster Todestag in großen Schritten. Ich denke viel an die Zeit vor einem Jahr und bin dann doch gleichzeitig überrascht, wie schnell dieses Jahr vergangen ist und wie ich das geschafft habe. Anna fehlt überall, aber das Leben geht seinen Weg und nimmt mich mit, ganz gleich wie schwer mir manches auch immer noch fällt.
Nun ist es richtig Herbst geworden. Die Blätter haben die schönsten Farben angenommen, Regen, Sturm, Sonne, Gewitter, alles wechselt sich ab, oft weiß ich nicht, was ich anziehen soll, wenn ich mit den Hunden unterwegs bin. Das Wetter wechselt so schnell. Mal dicke Jake, Regensachen und ab und zu reicht auch mal ein T-Shirt. Aber ich genieße dieses abwechslungsreiche Wetter, wenn ich nicht gerade im Regen stehe und Pausenaufsicht habe…
Das war es wohl für dieses Jahr mit dem Sommer in Norwegen. Hier hat nun der Herbst Einzug gehalten und ich muss schon wieder die Öfen anmachen. Aber der Reihe nach.
Die Sommerferien waren gut gefüllt mit nettem Besuch. Am 10.Juli kam Annas Schwester Gisela mit ihren Kindern (Luise und Moritz), am Abend ihrer Abreise kamen dann Mäggy und Namira (mit ihrer Tochter Malina). Mit den beiden bin ich zusammen zur Schule gegangen (mit Mäggy seit der 1. Klasse) und es ist immer wieder erstaunlich zu bemerken, wie sehr einen doch die gemeinsame Schulzeit zusammenschweißt, selbst wenn das nun alles schon sehr lange zurück liegt. Wir haben Ausflüge gemacht, in der Außenküche gesessen, gegrillt, bei einem Konzert im „Fischerhafen“ in Kristiansand gewesen, die Zeit genossen und natürlich haben die Damen auch ausführlich gebadet. Einen Tag nach ihrer Abreise kam dann Sandra, hat wie immer unermüdlich geschafft, den Zaun neue gestrichen und Ausbesserungsarbeiten vorgenommen, die nach dem Einsetzten der Fenster im April nötig waren. Vielen, vielen Dank dafür!!
Nun sind seit 10 Tagen Sommerferien und weitere 6 Ferienwochen liegen vor mir. Wie schön! Ich bekomme viel Besuch und das wird mir helfen die immer wieder aufkommende Einsamkeit zu vertreiben. Aber der Reihe nach…
Ende Mai war ich wie geplant in Marburg. Ein wundervolles Klassentreffen (das nächste Klassentreffen findet Mittsommer 2024 dann bei mir in Norwegen statt, haben wir beschlossen) und die vielen liebe Menschen um mich herum waren den Reisestress auf jeden Fall wert, allerdings war die Zeit viel zu kurz um alle die Menschen zu treffen, die ich gerne gesehen hätte. Aber schließlich warteten ja noch 3 Schulwochen auf mich und ich bin dankbar, dass ich das verlängerte Himmelfahrtswochenende nutzen konnte und von der Schule noch 2 Tage frei bekam.
Am Mittwoch ist es ein halbes Jahr her, das Anna gegangen ist.
Ich habe lange nichts von mir hören lassen, aber ich wusste einfach nicht, was ich schreiben sollte. Mein Leben verläuft recht ereignislos, so fühle ich das jedenfalls. Ein Tag gleicht dem anderen und trotz kleinen Abwechslungen ist da dieses große Loch. Äußerlich wie innerlich. Das Haus ist leer, mal abgesehen von den Tieren, die mir weiterhin eine große Stütze sind und meinem Leben einen Rhythmus geben und alles ist irgendwie gleich, routiniert, eben, ohne das Auf- und Ab der Gefühle, was die letzten Jahre so reich gemacht hat, selbst wenn es oft anstrengend und beängstigend war.