Dezember 20, 2022

Auf der Überfahrt.

Kalt.

Freitag....

Annas Stein ist schon anders...

 

God jul!


Da sitze ich endlich mal wieder auf der Fähre auf dem Weg nach Deutschland und habe Zeit zu schreiben.
Wie Ihr auf den Bildern sehen könnt, ist Annas Grabstein endlich an seinem Platz. Nachdem Titia ihn mitgenommen und in Schashagen abgeliefert hatte, ging es ganz schnell. Ich finde, er ist wunderschön geworden. So bunt und so anders, als all die anderen Grabsteine. So ganz Anna. Ich glaube, sie freut sich sehr darüber, einen Stein aus Ålefjær zu haben, ein Stückchen Norwegen in Deutschland, ein Stückchen norwegischer Fels für Anna. Jetzt kann im Frühling dann das Grab mit vielen bunten Blumen bepflanzt werden. Samen aus unserem Garten habe ich auch gesammelt. Mal sehen, ob die dort in Norddeutschland gedeihen. Es ist noch einmal wie der Abschluss eines Kapitels… .
Bei mir war es die letzten Wochen eisig kalt, nach einem viel zu milden und nassen November schlug der Winter Anfang Dezember richtig zu. - 12 Grad über einen relativ langen Zeitraum. Da war das Haus nur schwer warm zu bekommen wenn ich am Nachmittag aus der Schule kam (am Morgen 11 Grad in der Küche und am Nachmittag war es nicht viel wärmer). Aber die Öfen wurden angeheizt und dann bin ich erst einmal mit den Hunden gelaufen, so dass es schon ein wenig überschlagen war wenn ich zurückkam. Am Abend habe ich es dann schon kuschelig warm gehabt, aber so ein altes Haus hat einfach Schwierigkeiten die Wärme zu halten und das Holz wird in großer Geschwindigkeit weniger.. . Der Schnee hat lange auf sich warten lassen, sehr zum Leidwesen der Kinder in der Schule, aber dann kam er endlich. Nicht viel, aber immerhin war es etwas heller. Genau 2 Tage vor meiner Abfahrt, hat es dann richtig geschneit (30-40 cm), so dass ich erst einmal mit Schneeschippen beschäftig war, anstatt zu packen. Dann wurde es wärmer, fing an zu regnen und heute Morgen (18.12.) bin ich dann ganz langsam zur Fähre gerutscht. Aber es ist alles gut gegangen. Hühner und Katzen sind in guten Händen und so werde ich die Zeit in Deutschland genießen können.
Am 10. Dezember hatten meine Nachbarn ein Fest organisiert. Mit Livemusik und allem Drum und Dran. Natürlich draußen, so wie sich das für Norweger gehört. Bei -8 Grad war es nicht gerade kuschelig warm und die Feuerstellen haben nicht wirklich geholfen. Aber es war sehr nett, ich frage mich nur, wie es die Musiker geschafft haben ihre Finger auf Banjo und Mandoline bzw. Geige zu bewegen. Sie hatten zwar ein kleines Heizöfchen und waren überdacht, aber ich glaube nicht, dass das wirklich geholfen hat. Ich bin zwischendurch nach Hause gegangen um Holz nachzulegen, habe es beim 2. Mal aber nicht geschafft wieder vor die Tür zu gehen. Aber die Leute von Ålefjær sind schon speziell. Zwischendurch hat man sich entschlossen, das nächste Auto, das vorbeifährt, anzuhalten und für das letzte Set der Musik und eine Glas Gløgg einzuladen. So lernt man jedenfalls neue Leute kennen, es war wirklich lustig und die Dame, die auf dem Weg war ihre Tochter abzuholen, wurde mit Decken umwickelt und hat es sichtlich genossen. Schön, solche Nachbarn zu haben!
Ansonsten geht alles seinen gewohnten Gang. Die Schule macht Spaß, meine Epochen habe ich erst einmal hinter mich gebracht und ich muss erst wieder ab dem 23.1. früh in die Schule. Ich habe mich an das Leben alleine ganz gut gewöhnt, wobei ich ja durch die Tiere immer Gesellschaft habe. Auch wenn ich nicht viel unternehme, so gehe ich doch ab und zu mal auf Konzerte, wenn es etwas gibt, was mich anspricht und auch wenn es mir schwer fällt, mich am Abend aufzuraffen, so bin ich doch hinterher immer sehr froh, mal raus gewesen zu sein. Das Kulturprogramm in Kristiansand ist überschaubar, aber das Konzerthaus „Kilden“ ist wirklich klasse, hat ein fantastisches Orchester und ein gutes Programm mit internationalen Künstlern.
Nun wünsche ich Euch allen ein gesegnetes und besinnliches Weihnachtsfest. Für mich wird es das erste Mal sein, dass ich wirklich realisiere, dass ich Weihnachten nicht mehr mit Anna verbringen kann. Im letzten Jahr war alles noch so frisch und es fühlte sich so unwirklich an.
Auf der Rückfahrt werde ich wohl wieder schrieben, so dass Ihr wahrscheinlich vor Neujahr noch einmal von mir hört.
Alles Liebe
Euer

Tim

 

 

Ein kleiner Eindruck vom kalten Nachbarschaftsfest...

3 Comments on “

  1. Schöne Tradition mit dem Weihnachtsfest unter Nachbarn! Ich wünsche dir ein schönes Weihnachtsfest im Kreise der Familie. Anna wird schon irgendwie mit dabei sein, denke ich. Guten Rutsch ins neue Jahr von Madlena

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