September 4, 2016


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Nach der Arbeit....

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Auch nach der Arbeit...

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Oder so...

Der Alltag...

Nun hat uns also der Alltag eingeholt. Die ersten Schulwochen sind rum und so langsam wird einem klar, wie das Leben hier in Zukunft aussehen könnte. Da ich im Moment noch keinen Hauptunterricht habe, der beginnt erst nach den Herbstferien (die schon in 4 Wochen sind...), kann ich ganz entspannt so gegen 7:30 Uhr aufstehen. Was Anna davon hält, deren Wecker um 5:15 Uhr klingelt, will ich lieber nicht wissen. Ich begebe mich dann allerdings gleich an den Schreibtisch und bereite meinen Unterricht vor. Da Fremdsprachunterricht für mich ja Neuland ist, bedeutet das viel Aufwand und zufrieden bin ich noch überhaupt nicht. Schüler für die Deutsche Sprache zu motivieren, die in den vergangenen Jahren die unterschiedlichsten Lehrer hatten und eigentlich fast alle bei Null anfangen, ist nicht einfach. Einigen macht es Spaß, andere sind destruktiv und versuchen auszutesten, wie weit sie gehen können. Das ist ganz schön anstrengend und ich vermisse schon ein wenig das Klassenlehrerdasein, in welchem man mit den Schülern „seiner“ Klasse ein eingespieltes Team ist. Auch die Schüler meiner Klasse in Marburg vermisse ich. Innerlich war ich in der letzten Woche oft mit meinen Gedanken in Marburg und habe überlegt, was die dort gerade treiben.

Anna ist jeden Morgen um 7 Uhr in der Schule und wenn ich dann so gegen 10:15 Uhr da auftauche finde ich es großartig, dass sie mich mit einem freundlichen „Guten Morgen“ begrüßt. Wenn ich das bei anderen Lehrern sage, dann ernte ich eher Blicke die fragend ausdrücken, ob denn jetzt noch Morgen sei...

Hier sind die Lehrer es gewohnt in der Schule zu arbeiten und dort am Schreibtisch zu sitzen. Jeder Kollege hat seinen Arbeitsplatz mit PC und eigentlich wird alle Arbeit vor Ort erledigt. Ich bin es ja gewohnt zu Hause meine Vor- und Nachbereitungen zu machen und werde auch versuchen, dass so beizubehalten. Jedem Lehrer, der dies möchte, wird von der Schule ein Laptop und ein Handy mit Vertrag zur Verfügung gestellt, so dass die Eltern nur die Dienstnummer haben und die Lehrer selber entscheiden können, wann sie erreichbar sein wollen.

Die Elternabende finden am Donnerstag nach der Konferenz um 18:15 Uhr statt, so dass die Lehrer dann zwar einen wirklich langen Tag haben, aber an keinem anderen Wochentag nach 16 Uhr mehr in die Schule müssen. Äußerst effizient.
Wenn ich am Nachmittag nach Hause komme, dann schaffen wir es aber doch meistens noch eine schöne Tour mit Muffin zu unternehmen. Mal sitzen wir mit Kaffee und Tee am Meer oder gehen Blaubeeren suchen. Wobei Muffin dabei nicht wirklich hilfreich ist, da er Blaubeeren mag und sie direkt vom Strauch frisst. Sieht zwar sehr süß aus, ist aber eher kontraproduktiv.

Nachdem wir wieder Besuch hatten (Annas Mutter und Sabine und Eddy Kröning waren da) sind wir nun mal für eine Woche alleine. Dann kommt der nächste Besuch und wir freuen uns darauf.

Auf jeden Fall fühlen wir uns sehr wohl, und als wir von der Hitzewelle Ende August in Deutschland hörten, waren wir hier mit unseren 20 Grad und Sonnenschein doch sehr zufrieden.

Am heutigen Sonntag muss ich nun noch den Jahresplan für die Klassen schreiben bzw. muss Anna mir das übersetzen. Alle Eltern bekommen einen Plan mit den zu erreichenden Zielen und Kompetenzen der Schüler. Alles sehr transparent. Was passiert, wenn man die Ziele nicht erreicht, weiß ich allerdings noch nicht. Am Nachmittag werden wir dann die letzten Blaubeeren und Preisebeeren suchen, denn wenn bei klarem Himmel in der Nacht die Temperaturen auf 6 Grad sinken, dann weiß man, dass bald der Herbst einzug halten wird. (Allerdings sind die Schwalben noch da. Vielleicht dauert es ja auch noch ein Bisschen...)

Ihr werdet bald wieder von uns hören!

Tim & Anna

8 Comments on “

  1. Sabine und Eddy Kröning sind wieder zu Hause in Deutschland angekommen. Laut unseren Kindern haben wir den Regen mitgebracht!
    Allerdings eher aus Dänemark. In Norwegen war es doch eher sehr schön spätsommerlich.
    Vielen Dank euch beiden nochmal für die schöne Zeit in eurem „Paradies“!
    Liebe Grüße

  2. Ihr Lieben,
    toll sieht es bei euch aus… Sieht trotz der großen Umstellung auch nach sehr viel Zeit, Ruhe und anderen Annehmlichkeiten aus 😉 …
    Ich glaube wir müssen mal vorbeikommen und eure Ruhe stören… :)))
    Seid gedrückt…

  3. Danke für den Bericht und die Bilder, da keimt in mir Sehnsucht nach diesem wunderbaren Land. Ich stelle mir vor wie aufregend es ist das Leben dort zu erkunden und zu erfinden. Lasst
    es euch gut gehen. Liebe Grüße

  4. Hallo liebe Anna und lieber Tim,
    wenn man Eure Bilder sieht, wird man richtig neidisch! Der Musikunterricht an Eurer Schule ist bestimmt mies und Ihr braucht dringend eine neue Musiklehrerin …
    Ich freue mich für Euch, dass es Euch offensichtlich so gut geht und finde es immer total spannend, wenn Ihr von Eurem Schulalltag erzählt!
    Ganz liebe Grüße und weiterhin frohes Schaffen!
    Bettina und Hardy

  5. Hm. Als wir noch Ferien hatten ließen sich die norwegischen Berichte ja ganz nett und entspannt lesen ohne eifersüchtig zu werden. Jetzt ist hier wieder der Schulalltag angebrochen und da kommt dann doch ein klitzekleines bisschen Neid auf, wenn man selber nach drei Wochen Urlaub das Paradies wieder verlassen musste, obwohl man gar keine verbotenen Früchte gepflückt hat. (Man merkt, ich war im Apfelreich in Schweden….) Es klingt ja ganz danach als wäre Kristiansand das Land wo Milch und Honig fließen! Damit sich hier niemand zurücksehnt: wir haben herrliches Wetter, noch gar kein bisschen Herbst ist in der Luft, selbst abends ist noch Biergartenlaune. Der neue Fußballplatz macht die Pausen und Nachmittage zu einem Fest und bis zu den ersten Klassenarbeiten und Epochenheftabgaben sind noch Wochen hin. Nur mal so. Und immer schön vorsichtig mit dem Schwärmen, wir drohen sonst alle mit Besuch. Mein nächster Schwedenurlaub führt mich immerhin schon in norwegische Grenznähe…

  6. DIe Abendsonne schickt ihre letzten Strahlen ins Zimmer, es ist wunderschön im Marburger Land! Tja, Tim, ich stimme dir zu, das Klassenlehrer-Dasein war auch für mich eine erfüllte Zeit und viel erträglicher und ertragreicher als Fachunterricht. Wenn man Menschen Deutsch beibringen muss, merkt man erst, wie kompliziert diese Sprache ist und wie gut wir Deutschen es haben, sie schon zu können!!
    Liebe Anna, deine freundliche Umtriebigkeit wird sicher von allen sehr geschätzt werden. Achte deshalb guuuut auf dich!
    Grüße von Beate

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