Januar 15, 2017

 

 

Wir planen die Holzlieferungen immer dann, wenn Besuch da ist!

Als Belohnung gibt es dann:

Ribbe

und

Waffeln

und schöne

Spaziergänge

 

Godt nytt år.

Zunächst einmal wünschen wir Euch allen ein gutes Jahr 2017. Zwar ist das Jahr jetzt schon 2 Wochen alt, aber für gute Wünsche ist es nie zu spät.
Nachdem wir die Weihnachtszeit mit Besuch aus Dexbach und Marburg sehr genossen haben (dank Annas Kochkünsten vor allem kulinarisch; es gab ein typisch norwegisches Weihnachtsgericht am ersten Feiertag: Ribbe. Anna hat sie ganz langsam über 6 Stunden zubereitet und es war ein wahrer Festschmaus! Aus Deutschland bekamen wir eine Gans mitgebracht (die gibt es hier nicht (also nicht im Supermarkt, nur lebendig)), so dass auch am zweiten Feiertag kein Hunger aufkam...) und Sylvester gemütlich zu zweit verbracht haben (bei plus 7 Grad), hat am 2. Januar bereits wieder die Schule begonnen. Der erste Tag war Kollegiumsarbeit, allerdings hat sich die Arbeit im Wesentlich auf gemeinsame Unterrichtsvorbereitung beschränkt. Es ist schon erstaunlich, was man alles schaffen kann, wenn alle Kollegen in der Schule sein müssen, man aber frei zusammenarbeiten kann. Ein wirklich produktiver Tag, den ich noch mehr Schulen wünschen würde. Am 3. Januar kamen dann die Schüler aus den Ferien und alles lief wieder in gewohnten Bahnen. Wegen Renovierungsarbeiten ist die Schulküche noch die ersten 2 Wochen geschlossen und Anna muss „nur“ für den Hort kochen, was sie natürlich mit großer Gelassenheit erledigt. Ich habe meine Mathematikepoche beendet und in der 2. Schulwoche eine Physikepoche begonnen. Zwischendurch bin ich dann noch zum Mittelstufenleiter ernannt worden, wobei sich die Mittelstufe hier, umgerechnet auf deutsche Verhältnisse, auf die Klassen 4 bis 6 beschränkt. Immerhin wird diese „Stellung“ mit 20 % der Arbeitszeit berechnet, so dass ich nun meine Stelle voll habe. Ab Februar muss ich dann erst ab 10:45 Uhr unterrichten und kann mich so auch verstärkt den administrativen Aufgaben zuwenden, die vor allem die Weiterbildung der Mittelstufenkollegen in Waldorfpädagogik und die Leitung der wöchentlichen Mittelstufenkonferenz beinhalten.
Die Halbjahreszeugnisse, die für die Klasen 8 bis 10 geschrieben werden müssen, sind auch fertig, wobei diese Aufgabe bei den hiesigen Schülerzahlen sehr übersichtlich ist (es waren insgesamt 30 Zeugnisse). Allerdings dauert das doch etwas länger, wenn man diese in einer Fremdsprache verfassen muss. Zum Glück hat mich Anna fleißig unterstützt und alles korrigiert.
Am letzten Freitag war dann der monatliche lønningstreff. Am ersten Freitag, nachdem man Gehalt bekommen hat, treffen sich alle Kollegen die möchten, in ganz ungezwungener Atmosphäre in einem Lokal in Kristiansand, essen Hamburger und gönnen sich ein Gläschen Bier oder Wein (oder zwei oder drei oder...) Der Umgang mit Alkohol ist für die Norweger nicht so einfach und es gibt den ganz geläufigen Begriff „helgefull“, was so viel wie Wochendbesoffen bedeutet. Allerdings setzt sich dann, bei den horrenden Strafen, die beim Fahren mit Alkohol auch ganz schnell Gefängnis beinhalten, keiner mehr hinter das Steuer. Es war sehr nett und da sich Anna bereit erklärt hatte zu fahren, konnte ich auch mal etwas trinken. Das ist zwar sehr teuer in Norwegen, aber die Schule hat mit dem Lokal für das monatliche Treffen Sonderpreise ausgehandelt, so dass es gar nicht mehr so schlimm ist (wenn nur einer Alkohol trinkt...). Im Februar bin ich dann dran mit Fahren. Wenn wir dann im Frühling umgezogen sind, kann man sich auch mal ein Taxi gönnen, weil es nicht mehr so weit ist.
Unter den Kollegen hat sich eine große Dankbarkeit herausgebildet, dass wir hier an der Schule arbeiten und da die Kollegen dies auch kundtun, fühlen wir uns im Schulzusammenhang immer mehr zu Hause. Überhaupt ist der Umgang der Kollegen untereinander von einer großen Herzlichkeit und gegenseitigen Achtung geprägt. Da alles sehr konsequent geregelt ist, gibt es keinen Neid über mehr oder weniger Arbeit und jeder ist davon überzeugt, dass alle das Bestmögliche zum Gelingen der Schule und zum Wohl der Schüler beitragen und alles geben was sie können. Das ist für mich schon überraschend und trägt natürlich sehr zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei.
Der Winter hat sich hier bisher noch nicht wieder blicken lassen. Zwar haben wir ab und zu mal ein paar Tage mit Frost, aber meistens ist es zwischen 3 und 6 Grad „warm“. Die Wettervorhersage deutet auch für die nächste Woche keine Änderung an. An den Weihnachtsfeiertagen hatten wir Sturm, aber auch der ist hier unten sehr glimpflich verlaufen. Die Sonne steigt jetzt, Mitte Januar, schon wieder deutlich höher über den Horizont und blendet nicht mehr beim Autofahren. Jeden Tag geht die Sonne 2 Minuten früher auf und 3 Minuten später unter, so dass es inzwischen bei schönem Wetter schon wieder bis 17:30 Uhr dämmerig ist. Das ist schon erstaunlich, wie schnell das hier geht und wir haben die dunkelste Zeit des Jahres ohne größere Schäden überstanden.

Wir werden bald wieder von uns hören lassen.

 

Liebe Grüße

 

Tim & Anna

4 Comments on “

  1. Euch auch ein guutes, spannendes, gesundes Jahr 2017! Heraushören kann ich deutlich die Wärme, mit der Ihr aufgenommen werdet und wie wohl Ihr Euch fühlt. Prima – offensichtlich habt Ihr eine gute Entscheidung getroffen. Freut mich, dass es Euch so gut geht!! Bis denne! :))

  2. Auch von mir ein gutes, glückliches und gesundes neues Jahr. Das klingt alles doch wirklich so positiv und ich freue mich sehr für Euch. Vielleicht solltet Ihr uns bald mal an der Schule besuchen und von Eurer Schule erzählen. Es klingt so, als ob die Marburger Schule etwas von der Norwegischen Waldorfstruktur lernen könnte. :-))
    Liebe Grüße
    Bettina

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