Jahr: 2021

Dezember 22, 2021

Zunächst einmal möchte ich Euch allen ein gutes und gesegnetes Weihnachtsfest wünschen . Kommst gut ins Neue Jahr!
Ich hoffe, es wird besser als das nun fast vergangene, aber das dürfte nicht schwierig werden, jedenfalls was die vergangenen 2 Monate betrifft.
Ich sitze wieder mal auf der Fähre und bin auf dem Weg nach Deutschland um Weihnachten zu „feiern“. Hinter mich zu bringen, oder zu „überstehen“, trifft es wohl besser. Ich freue mich wahnsinnig auf Titia, Friedrich, Gunvor und Annas Geschwister. Am 26. geht es dann nach Marburg um dort mit den Treptes Weihnachten zu begehen. Auch darauf freue ich mich natürlich sehr! Am 31. muss ich dann wieder nach Hause, denn am 3. Januar geht die Schule wieder los.
Aber der Reihe nach:

Dezember 3, 2021

Nun bin ich also auf dem Rückweg, sitze auf der Fähre und versuche die vergangenen 2 Wochen in irgendeiner Weise zu be-/verarbeiten. Zum Glück ist Sandra bei mir, die mich begleitet und mir hilft Annas Sachen in unserem Haus wegzuräumen. Ich schaffe das nicht alleine, kann aber nicht dauernd Annas Kleider usw. um mich haben. Das tut einfach zu weh. Sandra wird eine Woche bleiben und dann muss ich 1 Woche lang alleine klarkommen, bevor ich in den Weihnachtsferien wieder nach Deutschland fahre.

Dezember 1, 2021

Inzwischen sind Friedrich und ich in der zugegeben besonderen Lage auch nach einem so… viel, viel zu frühen Abschied auf unsere Eltern gleichermaßen zurückzusehen und die ganze Zeit, die wir mit ihnen hatten und je haben werden, zu überblicken. Wir können für uns erfassen was sie uns jeweils geschenkt haben, was wir von ihnen mitgenommen haben und was von ihnen uns unser ganzes Leben lang begleiten wird.

November 28, 2021

Trauerrede zu Annas Beisetzung am 27.11.2021 Friedhof Altenkrempe. Da ich mir nicht sicher war, ob ich es schaffe, die Rede in der Kirche zu halten, habe ich sie vorher aufgenommen und beim Gottesdienst abgespielt. Ihr könnt die Rede also lesen, oder hören (oder beides). Bericht zur Beisetzung und alles Andere folgt später…

November 21, 2021

Vielen, vielen Dank für die lieben Kommentare, die Beileidsbekundungen, die Erinnerungen, das Mut machen. Die Mails, die Nachrichten, alles das hilf uns sehr und zeigt, welchen großen Abdruck Anna hier auf der Erde hinterlassen hat.
Vielleicht scheint es seltsam oder pietätlos, aber ich muss mir das einfach von der Seele schreiben, vielleicht ist dies meine Art mit dem unsagbaren, unbeschreiblichen Verlust umzugehen und die Trauerarbeit zu beginnen.

November 18, 2021

Mich lässt der Gedanke an den Tod in völliger Ruhe.
Ist es doch so wie mit der Sonne:
Wir sehen sie am Horizont untergehen,
aber wir wissen, dass sie „drüben“ weiterscheint.

Anna-Maria Elisabeth von Bonin
18.10.1972 – 18.11.2021

November 11, 2021

Vielleicht liege ich auch völlig falsch, aber ich habe das Gefühl, Anna ist auf dem Weg. Die letzten 2 Wochen ging alles ziemlich schnell. Anna ist immer weniger präsent im Hier und Jetzt. Wenn wir am Morgen aufgestanden sind, dann verbringt sie den Vormittag mehr oder weniger vor sich hindösend im Rollstuhl am Küchentisch. Das Frühstück dauert lange und wenn sie den Kaffeebecher in der Hand hat, muss man aufpassen, dass sie nicht einschläft. Gesprächen kann sie nur noch kurze Zeit folgen, abgesehen von den Momenten, wo sie völlig klar zu sein scheint. Nach 2 bis 3 Stunden geht es zurück ins Bett. Wir haben jetzt einen „Aufzug“ bekommen, mit dem wir sie aus dem Rollstuhl ins Bett heben können. Das ist noch ungewohnt, wird die Sache aber sicher erleichtern, wenn man Routine hat und schont meinen Rücken. Gegen 15 Uhr steht sie dann wieder auf, weiß aber, wenn sie lange tieft und fest geschlafen hat, nicht, welche Tageszeit es ist und wundert sich dann, dass sie kein Frühstück, sondern Kuchen etc. bekommt. Mitunter verlangt sie auch vehement nach ihrem Frühstück und dann bekommt sie das natürlich auch. Zwischen 17 und 18 Uhr legen wir sie dann aufs Sofa, wo sie sich erneut ausruht, bevor es dann an das ziemlich langwierige Abendessen geht. Danach ist sie so müde, dass sie meist direkt ins Bett muss. Lesen oder Fernsehschauen interessieren sie nicht mehr.

Oktober 24, 2021

Nun sind wir seit 2 Wochen aus dem sonnigen und waren Kreta zurück und hier hat nun richtig der Herbst Einzug gehalten. In den Nächten wird es empfindlich kalt, Eis musste ich auch schon von der Autoscheibe kratzen, die Blätter wirbeln umher und bald sind die Äste kahl. Es ist eben Herbst.
Die Rückreise verlief ganz gut und war nicht so anstrengend für Anna wie die Hinreise. Zum Glück hatten wir ja auch nur einen Zwischenstopp in Amsterdam. Unser Haus war in fantastischem Zustand und unsere Tiere hätten es auch noch problemlos länger mit unseren fantastischen „Haussittern“ Claudia und Erika ausgehalten. Vielen, vielen, dank, dass Ihr hier alles so toll behütet und versorgt habt!

Oktober 8, 2021

Wir haben es geschafft und sind endlich wieder auf der Insel des Lichtes.
Die Hinreise war sehr anstrengend für Anna. Wir wurden am Freitag um 8 Uhr zum Flughafen gebracht, flogen dann von Kristiansand nach Kopenhagen, von Kopenhagen nach Amsterdam und schließlich von Amsterdam nach Heraklion.

September 18, 2021

2005 hat unsere gemeinsame Reise begonnen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, den gleichen Schritt zu finden (Anna war für mich einfach zu schnell), gelang es uns dann doch sehr bald im Gleichmaß nebeneinanderher zu gehen. Erstaunlich schnell haben wir die ersten Gipfel erreicht, die verschiedenen Aussichten genossen, bei Hindernissen hat mal der Eine, dann der Andre geschoben oder gezogen, so dass wir immer gemeinsam dorthin kamen, wo wir wollten. Welch ein Glück, welch ein Geschenk!