Oktober 29, 2016

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Höhen und Tiefen.

Wieder sind 2 Wochen vergangen und es gibt einiges zu berichten.
Ich habe Mathematikepoche in der 7. Klasse (entspricht der 6. Klasse in Deutschland) und muss deshalb auch mal früh aufstehen. Es gelingt mir erstaunlich gut mich aus der Waagerechten zu erheben, denn schließlich ist es ja so wie früher jeden Tag. Das ist irgendwie noch drin... Allerdings ist die Stimmung, mit der ich dann in die Schule fahre, noch sehr tages-, bzw. vortagesabhängig. Ich versuche den Hauptunterricht ähnlich zu gestalten wie ich das immer gemacht habe und die Schüler reagieren auch ganz gut darauf. Was vielen Kindern hier allerdings sehr schwer fällt, ist das eigenständige Denken und das selbstbestimmte Lernen. Gerade in Mathematik scheinen die Kinder zu erwarten, dass ihnen das Wissen irgendwie zufliegt, während sie sich anderweitig beschäftigen. Es gibt viele Blockaden die erst einmal durchbrochen werden wollen und nach schwierigen ersten Tagen und meinem Entschluss, mich erst noch einmal mit den Grundlagen des Rechnens zu beschäftigen und den eigentlichen Epochenstoff (Prozentrechnen) zurückzustellen, gab es erste Erfolgserlebnisse. Die Schüler schienen völlig überrascht zu sein, dass sie plötzlich Aufgaben lösen konnten und nun muss ich ganz vorsichtig und kleinschrittig weitermachen. Wann wir dann zu dem eigentlichen Thema zurückkehren ist erst einmal unwichtig. Jedenfalls hatten Schüler und Lehrer Erfolgserlebnisse, die allen Mut für die Zukunft machen.
Letztes Wochenende hatten wir Freitag und Samstag Kollegiumsarbeit mit 2 Dozenten die auch in der Waldorflehrerausbilung in Oslo tätig sind. Es war spannend und unterhaltsam und es war schön zu erleben, dass man mit Äußerungen und Texten von unserem lieben Dr. Steiner auch viel fröhlicher und leichter umgehen kann, als ich das aus Deutschland gewohnt bin. Die Stimmung war hervorragend, was aber auch mit dem großartigen Essen zusammenhing, das Anna für alle in den 2 Tagen zubereitet hatte!
Natürlich müssen wir auch noch berichten, dass wir inzwischen mit der Bank gesprochen haben und in die Bieterrunde für unser „Traumhaus“ eingestiegen sind. Das ist doch alles sehr aufregend. Immer wenn das Handy irgendwelche Töne von sich gibt ist man gespannt, ob vielleicht ein neues Gebot für das Haus gekommen ist, oder die Bank noch irgendeinen Kommentar abzugeben hat. Wenn man dann auf das Display schaut, dann war es meist aber doch nur eine Nachricht von der Müllabfuhr, die einen erinnert, dass man die Mülltonnen zur Leerung an die Straße stellen soll weil sie morgen vorbei kommen (das steht aber selbstverständlich auch auf dem Plan, den jeder zu Hause hat), oder es meldet sich der Stromanbieter per SMS, dass man ihm bitte auf diesem Wege mal eben den Zählerstand durchgeben möchte. Die Norweger sind jedenfalls sehr kommunikativ und kundenorientiert...
Die Verkäufer das Hauses finden uns jedenfalls sehr sympathisch (wie sollte es auch anders sein – eigentlich keine Überraschung...) und sie würden sich freuen, wenn wir das Haus kaufen würden. Ob sie die Sympathie allerdings über den Kaufpreis stellen, scheint mir doch etwas fraglich zu sein. Wenn es denn doch klappen sollte, dann können wir im kommenden Jahr die lieben Menschen, die uns besuchen wollen und mit dem Flugzeug kommen, mit dem Boot vom Flughafen abholen... Drückt uns also die Daumen!
Wir melden uns, sobald wir etwas Neues von „unserem“ Haus zu berichten haben....

 

Liebe Grüße

 

Tim & Anna

 

P.S. Gestern Abend waren wir auf einem Konzert von Jan Garbarek feat. Trilok Gurtu. Es war absolut phantastisch. Genau dieses Konzert wird auch am 27.November in Marburg sein. Da solltet Ihr unbedingt hin, ihr werdet es nicht bereuen!

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